von Olga Danilenko
Moskau
Der in Russland sehr bekannte Rechtsextreme Maksim Marzinkewitsch,
Tessak genannt, hat einen Weg gefunden, seinen Hass gegen Homosexuelle
auszuleben. Er und seine Unterstützer suchen die von ihnen als
„Perverse“ bezeichneten Andersliebenden in sozialen Netzwerken und laden
sie zu einem Treffen ein. Die Opfer werden dann verprügelt, erniedrigt
und verhöhnt. Die Gewalttaten werden auf Video aufgenommen und unter dem
Motto „Lassen wir ihr Leben zerbrechen“ ins Internet gestellt.
Mittlerweile gibt es eine ganze Bewegung namens „Okkupaj-gerontofiljaj“,
die das nachahmt. Sie hat es auf Teenager abgesehen.
Dass es in den vergangenen Monaten vermehrt zu Übergriffen auf Homosexuelle kommen konnte, liegt an der Haltung des Großteils der Bevölkerung: In Russland mag man keine Schwulen oder Lesben. Das zeigt eine Umfrage der Meinungsforscher vom „Lewada“-Zentrum. Demnach halten 70 Prozent der Russen Homosexualität für eine Krankheit oder eine schädliche Gewohnheit. Die Mehrheit der Befragten glaubt nicht daran, dass Homosexualität eine Orientierung ist, die von Geburt an besteht.
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Kommentar Andy
Wenn russische Poliker immer wieder mit Stolz darauf verweisen, dass sie den überwiegenden Teil der Bevölkerung hinter sich stehen haben, dann zeigt dies viele eher das gewaltige Ausmaß der grandiosen Dummheit in diesen Land. Wobei ich die Hintergründe wegen der schwierigen Geschichte des russischen Volkes durchaus nachvollziehen und verstehen kann. Man muss sich nur einmal vorstellen das in Russland Homosexualität gerade erst seit 1993 legalisiert ist. In Deutschland ist dies bereits 1968 geschehen und auch hier halten die Diskussionen um die rechtliche Gleichstellung bis zum heutigen Tage an. Kein Wunder das sich im Zuge von Internet und Globalisierung die auch vor der Frage nach der sexuellen Orientierung nicht halt machen, viele Bürger hoffnungslos überfordert sehen. Und nicht zuletzt deshalb, weil sie vom Staat und den verantwortlichen Politikern mit drängenden Fragen einfach allein gelassen werden. Anstatt weiter wie im Mittelalter den Dümmsten der Dummen Gehör zu verschaffen und dem ungebildeten Volk nach dem Maul zu reden ist eigentlich Bildung und Aufklärung die oberste Pflicht und Aufgabe eines jeden Abgeordneten. Echte Demokratie hat nunmal rein gar nichts mit einer einfachen Mehrheitsmeinung zu tun. Aber das begreifen ja selbst viele deutsche Bürger oft nicht.
Dass es in den vergangenen Monaten vermehrt zu Übergriffen auf Homosexuelle kommen konnte, liegt an der Haltung des Großteils der Bevölkerung: In Russland mag man keine Schwulen oder Lesben. Das zeigt eine Umfrage der Meinungsforscher vom „Lewada“-Zentrum. Demnach halten 70 Prozent der Russen Homosexualität für eine Krankheit oder eine schädliche Gewohnheit. Die Mehrheit der Befragten glaubt nicht daran, dass Homosexualität eine Orientierung ist, die von Geburt an besteht.
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Kommentar Andy
Wenn russische Poliker immer wieder mit Stolz darauf verweisen, dass sie den überwiegenden Teil der Bevölkerung hinter sich stehen haben, dann zeigt dies viele eher das gewaltige Ausmaß der grandiosen Dummheit in diesen Land. Wobei ich die Hintergründe wegen der schwierigen Geschichte des russischen Volkes durchaus nachvollziehen und verstehen kann. Man muss sich nur einmal vorstellen das in Russland Homosexualität gerade erst seit 1993 legalisiert ist. In Deutschland ist dies bereits 1968 geschehen und auch hier halten die Diskussionen um die rechtliche Gleichstellung bis zum heutigen Tage an. Kein Wunder das sich im Zuge von Internet und Globalisierung die auch vor der Frage nach der sexuellen Orientierung nicht halt machen, viele Bürger hoffnungslos überfordert sehen. Und nicht zuletzt deshalb, weil sie vom Staat und den verantwortlichen Politikern mit drängenden Fragen einfach allein gelassen werden. Anstatt weiter wie im Mittelalter den Dümmsten der Dummen Gehör zu verschaffen und dem ungebildeten Volk nach dem Maul zu reden ist eigentlich Bildung und Aufklärung die oberste Pflicht und Aufgabe eines jeden Abgeordneten. Echte Demokratie hat nunmal rein gar nichts mit einer einfachen Mehrheitsmeinung zu tun. Aber das begreifen ja selbst viele deutsche Bürger oft nicht.
Wie man im 21. Jahrhundert ernsthaft auf die Idee kommen kann, dass allein die positive Schilderungen von Homosexualität, Kinder dazu verleiten könne selbst schwul oder lesbisch zu werden, ist mir völlig schleierhaft. Nun mag es ja in Bezug auf Homosexualität weltweit immer noch viele Fragen bezüglich des Warum und Weshalb geben. Das die sexuelle Orientierung bei allen Menschen angeboren und unabänderlich ist sollte sich aber inzwischen auch bis nach Russland durchgesprochen haben. Aber auf die Wahrheit kommt es in Russland ja ohnehin nicht an. Mit Russland ist es zur Zeit denkbar schlecht bestellt. Die alten stalistisch-kommunistischen Werte gibt es nicht mehr, neue Werte konnten sich aber auch nicht durchsetzen. Alles was übrig bleibt ist eine merkwürdige Mischung von Kapitalismus eines freien und vollkommen ungezügelten Marktes ohne die kleinste Spur sozialer Verantwortung in Verbindung mit uralten Machtstruckturen und Korruption bis in die höchste Ebenen des Staates. Und während Putin davon träumt wie man Russland zu neuer Pracht und Herrlichkeit verhelfen kann, zerfällt das alte Sowjetreich in einen geradezu beängstigenden Maße zu einen großen Scherbenhaufen. Was liegt da näher als nach dem uralten Modell einige Schuldige zu suchen, die für die russische Misere verantwortlich sind. Und offensichtlich hat man sich für den bösen Westen mit all seiner homosexuellen Probaganda entschieden. Nun mag das fürs Erste möglicherweise beim russischen Volk ja Erfolg gezeigt haben. Aber spätestens in einigen Jahren wird man sich einen neuen Schuldigen suchen müssen.
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