Markus Ulrich (Lesben- und Schwulenverband Deutschland) hat Angst um die Homosexuellen in Russland. Immer häufiger seien Trupps unterwegs, die eine Art Lynchjustiz verüben. Mit offiziellen russischen Stellen will Ulrich über die Lage Homosexueller im Gespräch bleiben, von Boykott-Maßnahmen hält er nichts: „Wir haben uns nie für einen Sotschi-Boykott ausgesprochen, denn das nützt den Homosexuellen vor Ort nicht.“
Ulrich fordert die deutsche Bundesregierung auf, auf die Missstände in Russland hinzuweisen. Und er verweist im Skype-Talk mit Hendrik Holdmann darauf, dass dies nicht immer öffentlich geschehen muss. „In diesen Machtspielen geht es ja auch darum, ein Gesicht zu bewahren.“
Er weist aber auch auf die Lage von Homosexuellen in Deutschland oder Frankreich hin: „Wenn man mit Fingern auf andere zeigt, zeigen auch immer ein paar Finger auf einen selbst. In Deutschland ist auch nicht alles rosig.“
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Kommentar Andy
Zugegeben, der richtige Umgang mit der alltäglichen Homophobie in Russland ist tatsächlich nicht so einfach. Aber so sehr ich mir auch Mühe geben die Aussagen von Markus Ulrich zu verstehen, ich habe beim besten Willen keine Ahnung worauf er eigentlich hinaus möchte. Also mal ganz kurz zusammengefasst, er möchte keinen Boykott, denn das würde nichts bringen. Die Bundesregierung soll auf die Situation in Russland hinweisen, aber bitte nicht öffentlich. Darauf hinweisen ja, aber irgendwie soll es niemand bemerken und um Gottes willen nicht mit dem Finger darauf zeigen. Denn dann käme ja womöglich noch heraus das es in irgendeinen Hinterwäldlerdorf in Oberbayern noch ein paar homophobe Großväter gibt. Wie gesagt, mir ist klar, dass es längst nicht so einfach ist, wie Volker Beck früher meinte. Von wegen, einfach hingehen und den überheblichen Wessi spielen, der den zurückgebliebenen Russen die Demokratie vor Augen führt. Aber was das Herumgeeiere von Markus Ulrich aussagen soll, erschließt sich mir beim besten Willen auch nicht.
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