Donnerstag, 13. November 2014

Brasilien hat viele Realitäten

Homosexuelle Partnerschaften sind heute in Brasilien offiziell anerkannt. Wirklich akzeptiert werden Homosexuelle aber nicht überall, wie Cláudio Nascimento weiß. Philipp Barth hat ihn getroffen. 

Es war ein langer Weg bis hier oben in den siebten Stock des Sozialministeriums von Rio de Janeiro für Cláudio Nascimento. Der 43-jährige ist heute Chef des staatlichen Programms "Rio ohne Homophobie". Seine mehr als 80 Mitarbeiter verteilen sich über die Zentrale und mehrere Beratungszentren in der Stadt. Diese gesellschaftliche und politische Anerkennung ist heute selbstverständlich. Als Jugendlicher war sie für Nascimento nur ein ferner Traum.
Nach dem Ende der Militärdiktatur 1985 - Brasilien ist auf der Suche nach sich selbst. Homosexualität oder Andersartigkeit ist nicht gewünscht. "Homo-Aktivisten wurden damals verfolgt und umgebracht", erzählt Nascimento. Von den Behörden wurden sie ignoriert. "Es war eine Zeit der extremen Feindseligkeit und des Hasses."

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