Montag, 12. Mai 2014

Eurovision Song Contest 2014

Welche Botschaft Conchita Wurst für Wladimir Putin hat

Mit einer bombastischen Ballade und Bart triumphierte Vollbart-Dragqueen Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest 2014. Wir haben Reaktionen auf den Sieg der Österreicherin zusammengefasst.

Mit der vollbärtigen Dragqueen Conchita Wurst und einer pompösen Popballade hat Österreich den Eurovision Song Contest 2014 gewonnen. Das Siegerlied mit dem Erweckungstitel "Rise Like A Phoenix" (Wie Phönix aus der Asche auferstehen) erinnert an einen James-Bond-Song. Deutschland landete in Kopenhagen mit Elaiza und dem Polka-Poplied "Is It Right" abgeschlagen auf Rang 18.

"Diese Nacht widme ich allen, die an Frieden und Freiheit glauben. Wir sind eine Einheit", schluchzte Wurst, deren Name zu Wortspielen einlädt, im figurbetonten, bodenlangen, goldfarbenen Abendkleid. "Ich habe hier soviel mehr bekommen als nur eine Trophäe." Ihr Auftritt war eine Gänsehaut-Show voller Dramatik mit Lichtstrahlen und Flammenmeer-Optik. Österreichs Rundfunkanstalt ORF hatte Wurst alias Tom Neuwirth (25) ohne Vorentscheid nach Dänemark geschickt.





Russlands Vize-Regierungschef attackiert Conchita Wurst

Zunächst hatte es so ausgesehen, als ob Russland nun doch auch Conchita Wurst zum Gewinn des ESC gratulieren würde. Aber jetzt melden sich Politiker zu Wort. Und die sind gar nicht freundlich. 



Die österreichischen Dragqueen Conchita Wurst hat den Eurovision Song Contest gewonnen - und zunächst kamen dazu sogar aus Russland versöhnliche Töne. „Ob er einen Bart hat oder keinen Bart, ob er Mann ist oder Frau - das ist unwichtig, es ist ein Wettbewerb“, sagte „Pop-Papst“ Filipp Kirkorow am Sonntag im Staatsfernsehen. Wursts Siegerlied sei sehr schön, sagte Kirkorow. Der 47-Jährige hat den russischen Beitrag für den Eurovision Song Contest (ESC) mitgeschrieben.

Doch dann meldete sich unter anderen Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin persönlich.Das Ergebnis zeige „Anhängern einer europäischen Integration, was sie dabei erwartet - ein Mädchen mit Bart“, schrieb Dmitri Rogosin am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der nationalistische Abgeordnete Wladimir Schirinowski sagte Europa gar den Untergang voraus.

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"We are unstoppable"

Conchita Wurst gewinnt für Österreich den "Eurovision Song Contest" 2014. Europa setzt damit ein starkes Zeichen für Offenheit, Toleranz und Solidarität.
Österreich gewinnt nach 48 Jahren zum zweiten Mal den "Eurovision Song Contest".


"Ich bin sprachlos, mir fehlen die Worte. Mein großer Traum ist wahr geworden und das hätte ich nie zu träumen gewagt." - konnte Conchita Wurst ihren Triumph kaum fassen.

Samstag Abend setzte sie sich im Finale des größten Musikwettbewerbs der Welt in Kopenhagen mit 290 Punkten gegen 25 Nationen durch. Insgesamt erhielt sie beim internationalen Voting 13 mal 12 Punkte (die Höchstwertung).

Conchita Wurst widmete ihren Sieg allen, die an die Zukunft von Frieden und Freiheit glauben. "We are unity - we are unstoppable - you know who you are." , sagte sie am Ende des Votings.

Konkreter wurde sie später bei der Pressekonferenz in Bezug auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen homosexuellenfeindliche Gesetzgebung: "Ich weiß nicht, ob er zuguckt. Aber falls ja, sage ich ganz klar: Wir sind unaufhaltbar."


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Frau Wurst macht Mut

AnalyseHomophobie war gestern. Nach dem Sieg beim ESC entdeckt Österreich die Toleranz.

So schnell kann es gehen: vom Schmuddelkind zum Paradiesvogel. Eben noch hatten europäische und vor allem deutsche Medien mit nicht geringer Verwunderung über eine neue Studie berichtet, wonach 36 Prozent der Österreicher im Nationalsozialismus auch gute Seiten sehen und 29 Prozent dem Satz «Man sollte einen starken Führer haben, der sich nicht um Wahlen und Parlament kümmern muss» zustimmen. Es schien alle Vorurteile über das kleine Alpenland zu bestätigen: Österreich = Fritzl + Nazi.

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