Dienstag, 11. März 2014

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Bildungsplan: Tolerieren, aber nicht akzeptieren

Ein Kritiker des Entwurfs für einen neuen baden-württembergischen Bildungsplan ist der in Stuttgart wohnende Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb. idea-Redakteur Klaus-Peter Grasse hat mit ihm gesprochen
Stuttgart (kath.net/idea) "Sowohl die EKD in ihrer sogenannten Orientierungshilfe als auch das baden-württembergische Kultusministerium haben es bisher versäumt aufzuzeigen, ob und welche Grenzen es überhaupt noch gibt. Beispielsweise wird Polygamie nicht abgelehnt. Unter den 'Bildungsplanbefürwortern' gibt es auch Pädophile." Darauf wies Hartmut Steeb, der in Stuttgart wohnende Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, hin. Steeb zählt zu den Kritikern des Entwurfs für einen neuen baden-württembergischen Bildungsplan.

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Kommentar Andy

Wenn ich derartiges Geschreibsel lese, fällt mir immer ein Zitat von Albert Einstein ein, der einmal sagte: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Schauen wir uns doch mal einige Punkte etwas genauer an.




Steeb: Der Bildungsplan ist insgesamt unausgegoren, weil eine Bevölkerungsgruppe – nämlich LSBTTI-Menschen (lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender und intersexuell) – hervorgehoben wird. Andere benachteiligte Gruppen, etwa Behinderte, erfahren im Bildungsplan nicht die gleiche Wertschätzung. Darauf haben viele Fachleute und Medien aufmerksam gemacht.
Blödsinn! Die Bildungsplangegner haben bisher keinen Zweifel aufkommen lassen,dass es ihnen nur um die Akzeptanz der Homosexualität geht. Und es geht ihnen auch nicht um irgendwelche formalen Kleinigkeiten. Sie haben schlichtweg Angst, dass man Homosexualität nicht mehr wie bisher ganz offiziell schlecht reden und verunglimpfen kann.
Steeb: Schüler sollen also anerkennen, dass es neben der Gemeinschaft von Mann und Frau andere gleichwertige sexuelle Beziehungen gibt. Das aber entspricht weder dem Grundgesetz noch der Landesverfassung noch dem Schulgesetz und schon gar nicht christlichen Vorstellungen, die dahinterstehen.
Also zunächst mal zu den christlichen Vorstellungen. Deutschland ist zumindest theoretisch lt. Verfassung ein sekulärer Staat. Christliche Moralvorstellungen haben deshalb staatliche gesehen keinerlei Bedeutung. Zweitens ist nirgendwo Heterosexualität als einzig zu akzeptierende sexuelle Orientierung verankert. Weder in der Bundes- noch in der Landesverfassung und schon gar nicht im Schulgesetz. Es gibt keinerlei Grund, andere als die heterosexuelle Orientierung in irgend einer Weise auszugrenzen.
Steeb: Wenn sich Menschen für eine bestimmte Lebensform entscheiden, ist das ihre Sache. Das muss man dulden.
Sicher muss man das. Aber was heißt denn dulden? Eigentlich heißt das auf gut Deutsch, dass man gefälligst einfach mal seine Klappe hält auch wenn man anderer Meinung ist. Und das man nicht ständig und immerzu betont, dass man zwar eigentlich nichts gegen Homosexuelle habe, haber man ihnen eigentlicht nicht mal die Butter auf dem Brot gönnt.  So etwas hat rein gar nichts mit Toleranz zu tun. 
Steeb: Aber ihre Gleichwertigkeit zu lehren, übersteigt die staatliche Kompetenz. Dies auch noch durch alle Klassenstufen und Fächer hindurch zu thematisieren, bedeutet zudem eine Überhöhung der ganzen Thematik und ist auch pädagogisch nicht sinnvoll.
Übersteigt die staatliche Kompetenz? Was für ein Unfug! Der Staat hat die Aufgabe sich gegen jegliche Diskriminierung und Ausgrenzung einzusetzen. Nicht zuletzt gibt es in Deutschland sogar ein Anti-Diskriminerungs-Gesetz. Im neuen Bildungsplan wird lediglich darauf hingeweisen das es neben der heterosexuellen Orientierung auch noch andere sexuelle Orientierungen gibt. Das ist zunächst mal ein einfacher Tatbestand den es zu akzeptieren gilt. Auch und gerade in der Schule. Und was pädagogisch sinnvoll ist und was nicht hat Herr Steeb schon mal gar nicht zu beurteilen. Was ist das überhaupt für eine perverse Argumentation? Einerseits beteuern Leute wie Steeb immer wieder, dass sich die Kirche selbstverständlich gegen Diskriminierung einsetzt. Andererseits wird permanet auf die angeblich untergeordnete und irgendwie minderwertige Rolle all derjenigen verwiesen, die sich nicht haargenau an christliche Moralvorstellungen orientieren.

idea: Andere Kritiker warnen davor, dass der Bildungsplan eine Frühsexualisierung von Kindern bedeutet. Sehen auch Sie diese Gefahr?

Steeb:
Leider geschieht das schon jetzt in weitem Maße. Zur Bildung und Wissensvermittlung gehört gewiss auch die Sexualkunde im Biologieunterricht sowie – im Hinblick auf ihre Wertigkeit – in den Fächern Ethik und Religion.

Aber Kinder und Jugendliche in jedem Alter und in allen Fächern mit Fragen sexueller Vielfalt zu befassen, ist auch entwicklungspsychologisch unverantwortlich.
Aufgabe an Herrn Steeb. Hinsetzen und hundert Mal den Satz aufschreiben: "Sex hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun." Begriffe wie sexuelle Orientierung oder sexuelle Vielfalt kommen die Wörter "sexuelle" aus dem grichischen Wort "sexus" und stehen lediglich für männlich oder weiblich. Mit Sexualität haben diese Begriffe nichts aber auch gar nichts zu tun.  

Siehe dazu auch die Seite Begriffserklärungen

Weshalb also nicht auch Kinder und Jugendliche von einer ganz natürlichen Erscheinung wissen sollen, ist mir schlichtweg rätselhaft.

Steeb: Für uns als Evangelische Allianz ist die wichtigste ethische Herausforderung der Schutz der Menschenwürde. Dazu gehören das Lebensrecht des Menschen von der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle bis hin zum natürlich Tod, ja selbst über den Tod hinaus.

Die Förderung von Ehe und Familie, Gleichberechtigung, Meinungs- und Glaubensfreiheit – in Deutschland und erst recht weltweit –, Berufsfreiheit und viele andere Freiheitsrechte gehören dazu.

Weil es uns um die Würde jedes einzelnen Menschen geht, ist für uns auch Prostitution keine Lebensalternative. Dem damit verbundenen Menschenhandel und der sexuellen, seelischen und materiellen Ausbeutung muss viel entschiedener gewehrt werden.

Ganz wichtig ist uns auch die weltweite Verantwortung gegenüber den Menschen, die in Hunger, Armut und in Notsituationen leben. Dafür haben wir einen eigenen Arbeitskreis gegründet.
Ah ja - also wir fassen ganz einfach mal zusammen. Für Leute wie Herrn Steeb ist  die Förderung von Ehe und Familie, Gleichberechtigung, Meinungs- und Glaubensfreiheit, Berufsfreiheit und viele andere Freiheitsrechte, Verbot des Menschenhandel und der sexuellen, seelischen und materiellen Ausbeutung und eine weltweite Verantwortung gegenüber den Menschen, die in Hunger, Armut und in Notsituationen wichtig. Nicht aber das Meschen nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert und verunglimpft werden? Das spielt so gar keine Rolle? Ich würde sagen, Thema verfehlt, setzen sechs. Man kann nicht einerseits für Gleichberechtigung sein und im selben Atemzug betonen, dass man selbstverständlich gegen eine gleichberechtigte Rolle der homosexueller Orientierung ist. Gleichberechtigung ja, aber eben nicht für alle Menschen. Nur für einige die der Kirche und Herrn Steeb genehm sind.
Steeb: Wir treten dafür ein, dass die biblischen Leitlinien für ein gelingendes Leben beachtet werden. Im Blick auf Homosexualität finde ich keine Bejahung im Wort Gottes, der Bibel.
 Ahhhh - na dann ist ja alles klar. Weil Herr Steeb ganz persönlich kein Bejahung im Gestzbuch der Christen findet, muss es sich also per se um etwas Schlechts handeln und alle Menschen dieser Erde haben sich daran zu halten - Punkt. Und weil Religion an sich schon etwas Diktatorisches hat, wird daraüber auch nicht diskutiert. Welch wunderbar einfache Sicht der Dinge. Ich habe Recht und alle anderen haben Unrecht. Der Himmel ist grün und die Sonne dreht sich um die Erde. Wie einfach doch die Welt sein kann wenn man erst einmal den gesunden Menschenverstand ausgeschaltet hat.

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