Für den württembergischen evangelischen Landesbischof Frank Otfried July muss ein christlicher Konsens Basis für den neuen Bildungsplan in Baden-Württemberg sein. In den Bildungsplänen müsse deutlich werden, dass "die Politik nicht die Orientierungswerte einer Gesellschaft bestimmt", sondern dass diese Werte aus einem Diskurs kommen, den die Kirchen wesentlich mitbestimmen", sagte July der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag).
"Was strittig in der Gesellschaft ist, muss auch im Bildungsplan kritisch diskutiert werden", so der evangelische Landesbischof. Er warnte den Staat vor voreiligen Festlegungen. Umstrittene Theorien wie die sogenannte Gendertheorie müssten sorgfältig debattiert werden. "Aber man sollte es nicht über Nacht als gefestigtes Theoriemodell in den Bildungsplan einführen." Bei dem Bildungspapier in Baden-Württemberg gehe es nicht nur darum, ob und wie in Schulen über sexuelle Vielfalt informiert werde, sondern auch darum, ob die Leitlinien durchdacht und stimmig seien.
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Kommentar Andy
Wie macht man einen evangelischen Landesbischof klar, dass er so richtig daneben liegt. Eigentlich überhaupt nicht, denn egal was man auch sagt oder tut, er würde es sicher eh nicht kapieren.
Landesbischof Frank Otfried July ist also gegen die schulische Vermittlung von Toleranz und meint allen Ernstes das trotz der in der Verfassungsmässig festgeschriebenen Religionsfreiheit so wie der strikten Trennung zwischen Staat und Kirche, ein Bildungsplan christliche Werte enthalten müsse??? Interessant dabei ist, dass Strittiges in Bezug auf die sexuelle Orientierung nach Julys Meinung kritisch diskutiert werden müsse, aber selbstverständlich gilt das nicht für das Christentum. Nein, da wird nicht nur einfach Toleranz gefordert sondern gleich die Vermittlung von christlichen Werten. Und auch kein Wort zu der Frage, was dann wohl andere Glaubensrichtungen oder auch Atheisten davon halten sollen. Fehlt eigentlich nur noch das man das Christentum zur Staatsreligion erhebt und Deutschland zu einen Gottesstaat umbaut.
Laut Verfassung haben Religionen zwar gewisse Rechte. Mitbestimmung in der Politik gehört aber definitiv und unumstösslich nicht dazu. Genauso wenig wie es der Kirche zusteht festzulegen, welche sexuelle Orientierung als die einzig Wahre angesehen werden darf.
Zitat: July versicherte, die evangelische Landeskirche wolle die Landesregierung darin unterstützen, Schülern Toleranz zu vermitteln und Diskriminierung vorzubeugen. "Es ging uns in keiner Weise um eine Kampagne gegen Homosexualität", betonte der Bischof.Für wie blöd und bescheuert hält July die Menschen eigentlich? Also man möchte schon irgendwie Toleranz vermitteln, aber andererseits ist man gegen jegliche wie auch immer geartete Form der Aufklärung im schulischen Alltag. Man ist gegen alle Formen von Gleichberechtigung auf Grund der sexuellen Orientierung, man lehnt die registrierte Partnerschaft ebenso ab wie die Homo-Ehe, veranstaltet beim Thema Kindesadoption wahre Glaubenskämpfe und hat auch sonst in absolut keiner Weise auch nur einen Cent für Schwule und Lesben übrig. Kurz, es gibt nichts aber auch gar nichts was man auch nur im Entferntesten als Toleranz gelten lassen könnte, aber rein prinzipiell gesehen ist man dennoch irgendwie gegen Diskriminierung und für Toleranz. Sicher doch - und ich bin der Weihnachtsmann.
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