Freitag, 7. Februar 2014

Olympia in Sotschi

Schriftsteller wenden sich an Putin

"Wir können nicht tatenlos zusehen": Am Tag vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi fordern 200 Schriftsteller aus aller Welt Meinungsfreiheit in Russland ein. Auch von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kommt eine Mahnung. 

Kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi haben mehr als 200 internationale Autoren die Wahrung der Meinungsfreiheit in Russland angemahnt. Der offene Brief erschien in der britischen Zeitung The Guardian (hier geht es zur Online-Version). In dem Schreiben prangert die Gruppe ausdrücklich die Anti-Homosexuellen-Gesetze in dem Land an.

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Olympische Winterspiele: EU-Parlament kritisiert Umgang mit Homosexuellen in Russland
 
Die Menschenrechtslage in Russland hat sich verschlechtert, betont das Europaparlament. Kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele fordern die Abgeordneten, der Kreml solle das umstrittene Propaganda-Gesetz vom Juni aufheben.

Brüssel - Die Kritik kommt nahezu in letzter Minute: Kurz vor Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi hat das Europaparlament die Menschenrechtslage in Russland kritisiert. Die Situation habe sich verschlechtert, vor allem für Homosexuelle, rügte das Straßburger Parlament am Donnerstag in einer Entschließung. 
 
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Kommentar: Putins Sotschi-Effekt


Der russische Präsident Putin wollte mit den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi international auftrumpfen. Doch er hat das Gegenteil bewirkt, meint Ingo Mannteufel.


Kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi ergeht es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wie Barbra Streisand vor einigen Jahren: Die US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin hatte 2003 gegen einen Fotografen geklagt, der Luftaufnahmen ihres Hauses in Kalifornien veröffentlichen wollte. Doch genau aufgrund dieser Klage geriet das Foto von ihrem Haus erst in den Fokus der Medien. PR-Berater und Journalisten sprechen seitdem vom "Streisand-Effekt“: Durch den Versuch, unliebsame Informationen zu unterdrücken oder entfernen zu lassen, wird das Gegenteil erreicht und die Informationen erhalten eine größere öffentliche Aufmerksamkeit. Ein ähnliches Phänomen hat nun Präsident Putin geschaffen: den Sotschi-Effekt.

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Vielen Dank, Wladimir Putin!


Der russische Präsident gefällt sich als globale Reizfigur der Schwulen und Lesben. Aber wäre er es nicht, gäbe es auch keine fruchtbare Debatte über die Homophobie. 

Von Inga Pylypchuk

Eigentlich wollte Wladimir Putin das vielleicht gar nicht. Es waren eher seine lokalen Politiker wie Witali Milonow in Sankt-Petersburg, die eine Kampagne gegen die "Homosexuellen-Propaganda" gestartet haben. Und doch gilt Putin spätestens seit Ende Juni 2013, als er das von der Duma verabschiedete Gesetz gegen die "Propaganda von nicht traditionellen sexuellen Beziehungen unter Minderjährigen" unterschrieben hat, als größter Homophober der Welt.

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Der Geist ist tot

Nun beginnen sie also. Die Olympischen Spiele von Sotschi.

Angesichts der perversen Gigantomanie sportlicher Großereignisse fällt es zusehend schwer, sich mit jener kindlichen Vorfreude auf so ein Ereignis einzulassen, die einem vor rund zwei Jahrzehnten noch den Weg in diesen Beruf gewiesen hatte.

Vorwürfe von Korruption und Manipulation sind wohl so alt wie die Spiele selbst, glaubt man antiken Geschichtsschreibern. Doch der Sport der Neuzeit dient nur noch Romantikern und tapferen Idealisten als Ausdruck eines fairen Wettstreits. In Wahrheit hat sich der Sport an seiner Spitze längst von sich selbst entfremdet und von seinen ureigenen Idealen verabschiedet.

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Olympische Winterspiele 2014: Ban Ki Moon ruft zur Unterstützung Homosexueller auf


Klare Worte gegen Homophobie: Einen Tag vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi hat Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon die Diskriminierung Homosexueller mit scharfen Worten verurteilt. Das ist auch eine Kritik an Russlands Präsident Putin. 

Sotschi - Als erster Uno-Generalsekretär hat Ban Ki Moon auf einer Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gesprochen - und dabei kurz vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi für Aufregung gesorgt. Der Diplomat aus Südkorea verurteilte Homophobie in seiner Rede mit scharfen Worten.

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«Findest du auch, dass wir dich töten sollten?»


In Russland haben Angriffe auf Homosexuelle ein erschreckendes Ausmass angenommen. Das Video einer Menschenrechtsorganisation zeigt den ganz alltäglichen Horror.


«Findest du auch, dass wir dich töten sollten?», fragt eine Stimme den jungen Mann, der halbnackt auf dem Boden kniet. «Das ist wohl mein Schicksal», murmelt dieser. Es ist eine Szene aus einer Aufnahme aus Russland, welche die Täter mit ihrer Handykamera gemacht und zur Belustigung von Gleichgesinnten ins Internet gestellt haben. 

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