In Baden-Württemberg haben zehntausende Unterstützer eine Online-Petition unterschrieben, die sich gegen die Thematisierung sexueller Vielfalt im Schulunterricht
ausspricht. Sie protestieren gegen die vermeintliche Umerziehung der
Schüler. Der Sozialpsychologe Ulrich Klocke hat 2012 die Effekte eines
ähnlichen Lehrplans an Berliner Schulen untersucht.
Herr
Klocke, wie ernst muss man den Protest gegen die Thematisierung von
Homosexualität im Unterricht in Baden-Württemberg nehmen?
Man
sollte Protest immer ernst nehmen, weil sich dahinter Ängste verbergen.
Hier ist es offenbar die Angst, dass man durch die Thematisierung des
Themas sexueller Vielfalt an Schulen, die Jugendlichen in ihrer
sexuellen Orientierung beeinflussen könne. In der Petition wird ja von
einem LSBTTIQ (schwul-lesbischen) Lebensstil gesprochen, was suggeriert,
dass es sich um eine Art Lifestyle handelt, für den man sich
entscheidet wie für eine Wohnzimmergarnitur. Verschwiegen wird dagegen,
dass sexuelle Orientierung ein relativ stabiles Phänomen ist und es
keinerlei Hinweise darauf gibt, dass sie durch Verführung oder
Konditionierung beeinflusst wird.
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