Aus Schwulen wieder „Männer“ machen:
In den Vereinigten Staaten verdienen zwielichtige Organisationen viel
Geld mit „Umkehrkursen“, die homosexuelle Gedanken vertreiben sollen.
Von
Christiane Heil, Los Angeles
Rich Wylers Reise zur Männlichkeit begann vor 16
Jahren. Damals plagten den Amerikaner Gefühle, die er heute „ungewollte
homosexuelle Regungen“ nennt. „Ich fühlte mich fremd und andersartig.
Als gehörte ich nicht in diese Welt.“
Der frühere PR-Berater, der als
Mittzwanziger in der Homosexuellen-Szene von Los Angeles verkehrt hatte,
war inzwischen mit Marie verheiratet, erzog mit ihr zwei Kinder und
verliebte sich dennoch immer wieder in Männer. „Ich fühlte mich hin und
her gerissen zwischen dem sexuellen Verlangen nach einem Mann und dem
Wunsch, meine Ehe zu retten“, sagt der 55 Jahre alte Mann. Als das Chaos
der Gefühle zu groß wurde, suchte Wyler Hilfe bei der Organisation
Anonyme Sexaholiker. Wie bei anderen Zwölf-Schritte-Programmen hoffte
er, mit einem Eingeständnis des „Fehlverhaltens“ und mit Gebeten die
Sexsucht zu überwinden, die er der Homosexualität zuschrieb. Trotz
regelmäßiger Besuche der Selbsthilfegruppe verspürte Wyler aber weiter
Lust auf gleichgeschlechtliche Partner. „Nach 14 Jahren Doppelleben war
ich am Boden. Ich dachte an Selbstmord.“Weiterlesen auf faz.net
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