Freitag, 29. November 2013

Blog-Beitrag von von Michael Klonovsky

Apfel und Birne

In einem Vortrag über Familie, Adoption und Kinder merkt Bernhard Lassahn mit feinem Gespür für Nuancen an, dass in dem unter anderem auch von Walser und Grass unterzeichneten offenen Brief an alle Mitglieder des Bundestages zur Legalisierung der Homo-Ehe die verräterischste Formulierung lautete: “Gleichgeschlechtliche Liebe ist Liebe wie jede andere auch.” Es gibt nämlich kein “jede”, sondern eben nur eine, die normale, ewige, der Fortpflanzung der Gattung dienende Liebe – und eine Reihe von Normabweichungen mit gewiss individuell hohem Amüsementwert, aber eben ohne Kinder als Ziel und Ergebnis und folglich nicht gleichwertig. Da den Autoren des Briefes das natürlich klar gewesen sei, so Lassahn, haben sie das einen vermeintlichen Plural oder gar Pluralismus suggerierende, die Tatsachen indes vernebelnde Wörtchen “jede” gewählt.,

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Kommentar Andy

Um ganz ehrlich zu sein, ich bin die ewige Diskussion rund um das Thema Kindesadoption wirklich leid und zwar hauptsächlich deshalb, weil viele Menschen gar nicht das eigentliche Thema erkennen. So wird beispielsweise immer wieder behauptet, Homosexuelle könnten keine Kinder bekommen. Was für ein Blödsinn. Toleranz und Aufklärung hin oder her, es dürfte auch in Deutschland immer noch weit mehr Schwule und Lesben geben die in einer heterosexuellen Ehegemeinschaft mit Kindern leben als offen schwul lebende Menschen. Schwule Männer können Kinder zeugen und sie tun dies mitunter auch, egal ob nun mit oder ohne "Segnung" des Staates. Und auch für Lesben dürfte es kein Problem darstellen. 



Es geht auch nicht darum allen Schwulen und Lesben Kinder zu zuteilen, die man vorher heterosexuellen Familien weggenommen hat. Und es interessiert in dem Zusammenhang auch nicht, wie viele Schwule und Lesben von einer solchen Möglichkeiten überhaupt Gebrauch machen möchten oder ob und wie viele Adoptionswünsche davon berücksichtigt werden können. Es geht einzig und allein um die rechtlichen Möglichkeiten einer Adoption, mehr nicht. Bei Heterosexuellen fragt doch auch kein Mensch nach dem Warum und Weshalb. Laut Gesetz ist es in Deutschland kein Problem wenn bsw. ein heterosexuelles Ehepaar ein Kind adoptieren möchte. Auch für eine alleinstehende Person ist eine solche Adoption prinzipiell möglich, wobei die sexuelle Orientierung hierbei keinerlei Rolle spielt. Aber wenn zwei homosexuelle Menschen als Paar zusammenleben, dann soll es plötzlich ein Problem sein? Wo bleibt denn da die Logik?

Und was ich noch loswerden wollte. Hört mir auf mit der ewigen Verklärung der heterosexuellen Ehe. Die meisten Heteros die ich kenne, haben sich nie in ihren Leben über die angeblich hochheilige Bedeutung ihres Personenstandes auch nur ansatzweise Gedanken gemacht. Man heiratet und macht Kinder weil das schließlich alle anderen Menschen seit hunderten von Generationen davor ebenso machten. Man fickt und schwupps wird ein Kind daraus. Das ist ein uralter Geschlechtstrieb der keinerlei geheiligte Rituale verlangt. Nur wenige Menschen werden sich der vollen Konsequenzen ihres Tuns bewußt. Nein, die meisten Menschen sind reine Egoisten. "Ich habe mich fortgepflanzt, das ist mein Kind!" Das ist alles was zählt. 

Und von wegen heilige Pflicht zur Arterhaltung, vor etwa 200 Jahren gab es in Deutschland in den Grenzen des späteren Deutschen Reiches gerade mal 20 Millionen Einwohner. Heute sind es bei einer viel kleineren Fläche mehr als das vierfache. Deutschland braucht viele Dinge aber ganz sicher keine höhere Geburtenrate. Das Gerede, das Deutschland angeblich ausstirbt oder sich abschafft oder was auch immer, halte ich für ausgemachten Schwachsinn pur und bestenfalls christdemokratische Propaganda. International sieht es nicht besser aus. Seit dem Jahr 1804 hat sich die Weltbevölkerung sage und schreibe versiebenfacht und ein Umkehrtrend ist selbst für die nächsten 30 Jahre nicht erkennbar. Also mal ganz ehrlich, etwas weniger religöses Drauflosvermehren und dafür etwas mehr Verantwortungsbewußtsein und Toleranz, auch und gerade gegenüber Homosexualität wäre an dieser Stelle ganz sicher nichts was sich gegen die Natur richtet, ganz im Gegenteil.


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