Mittwoch, 16. September 2015

Fundamentalisten dürfen nicht über Interessen der Mehrheit bestimmen!

OBERWESEL. (hpd/gbs) Unter dem Motto "Mein Körper – Meine Verantwortung – Meine Entscheidung" rufen mehr als 30 Organisationen (neben der GBS u.a. HVD, LSVD, profamilia, terre des femmes, GEW, Teile der SPD, der Grünen und der Linken) zu einem Aktionstag gegen den diesjährigen "Marsch für das Leben" am 19. September 2015 in Berlin auf.

Wie in den vorangegangenen Jahren wirbt der "Marsch für das Leben" für eine stärkere Berücksichtigung christlich-fundamentalistische Moralvorstellungen in Politik und Gesellschaft. Ziel der selbsternannten "Lebensschützer" ist eine christlich inspirierte Bevormundungspolitik, insbesondere der Kampf für ein Verbot des Schwangerschaftsabbruchs und der aktuell (noch) legalen Formen der Sterbehilfe, vor allem des ärztlich assistierten Suizids.

Die christlichen "Lebensschützer" repräsentieren zwar nur einen kleinen Teil der deutschen Bevölkerung (weniger als 10 Prozent), haben jedoch großen Einfluss auf die Politik. Man erkennt dies bereits daran, dass in der Vergangenheit nicht nur Kirchenvertreter wie Papst Franziskus, Kardinal Marx oder Kardinal Meisner Grußworte zum "Marsch für das Leben" beisteuerten, sondern auch Politiker wie Volker Kauder, Wolfgang Bosbach, Annette Schavan, Alois Glück und Karl-Theodor zu Guttenberg. Dass der diesjährige Marsch nicht nur von zahlreichen christlich-fundamentalistischen Organisationen, sondern auch von der Jungen Union Deutschlands unterstützt wird, spricht ebenfalls eine klare Sprache.

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