In seinem Buch "Roll Over, Tchaikovsky" untersucht der
Musikethnologe Stephen Amico, warum so viele russische Popstars mit
schwulen Themen spielen. Ein Interview.
Von Kevin Clarke
queer.de: Herr Amico, Homophobie ist ein Phänomen im
post-sowjetischen Russland, das viele Menschen im Westen mit Bestürzung
registrieren. Sie haben selbst viele Jahre in Russland verbracht: Warum
sind religiöse Gruppen und ihre homophobe Ideologie so mächtig in einem
Land, das über Jahrzehnte offiziell atheistisch war?
Stephen Amico: Man muss hier erst mal auf das Wort "offiziell"
eingehen. Sicher haben die Führung der Kommunistischen Partei und alle,
die in dem System Karriere machen wollten, der Religion abgeschworen.
Sie wurde abgetan als "Opium fürs Volk", um Karl Marx zu zitieren. In
der Realität sah die Sache jedoch anders aus, wie oft bei offiziellen
Dogmen. Man muss schon fragen, wie viele Menschen sich tatsächlich an
den verordneten Atheismus gehalten haben.
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