Anti-Homosexuellen-Gesetz: Weltbank straft Uganda ab
90-Millionen-Dollar-Kredit gestoppt
Als Reaktion auf das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda hat die Weltbank einen Kredit von 90 Millionen Dollar (66 Millionen Euro) für das ostafrikanische Land auf Eis gelegt. "Wir haben das Projekt zurückgestellt, um sicherzustellen, dass das Gesetz die Entwicklungsziele nicht beeinträchtigt", sagte ein Sprecher der Weltbank in Washington. Der Kredit sollte dabei helfen, das Gesundheitssystem in Uganda zu stärken.
Präsident Yoweri Museveni hatte das Gesetz am Montag mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Es sieht hohe Gefängnisstrafen für Homosexuelle vor. "Wiederholte homosexuelle Taten" können mit lebenslanger Haft bestraft werden. Menschenrechtler und westliche Regierungen übten harte Kritik an dem Kurs der ugandischen Staatsführung. Vor der Weltbank hatten bereits Dänemark und Norwegen Hilfsprogramme eingefroren oder zusammengestrichen.
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Kommentar Andy
Da Uganda in absehbarer Zeit ohnehin ins große Ölgeschäft einsteigen will, dürften Kredite für dieses Land wohl eher das kleinste Problem darstellen. Dennoch hat dieser Schritt als politische Geste eine enorme Bedeutung. Für die Zukunft kommt es darauf an, den Politikern in Uganda klarzumachen, das im einundzwanzigsten Jahrundert kein Staat mehr so tun kann, als sei er allein auf der Welt.
Der Ölhunger der großen Industrieländer mag zwar ungebrochen hoch sein, aber andererseits haben viele Verbraucher ein völlig neues Umwelt- und Rechtsbewußtsein. Öl allein macht noch lange nicht reich, schon gar nicht die Bevölkerung eines Landes wie man deutlich an Beispielen wie dem Iran sehen kann.
Ugandas Oppositionsführer kritisiert neues Anti-Homosexuellen-Gesetz
Ugandas Oppositionsführer Kizza Besigye hat das neue Gesetz zur Verfolgung Homosexueller kritisiert. Es diene vor allem dem Zweck, die Aufmerksamkeit der Ugander von den tatsächlichen Problemen des Landes abzulenken, sagte er laut einem Bericht des französischen Auslandssenders RFI vom Freitag.
"Homosexualität ist nichts Westliches. Es gab sie in Uganda schon lange
vor dem ersten Kontakt mit Europäern", sagte Besigye. Der angeblich
"unafrikanische" Charakter der Homosexualität ist eines der häufigsten
Argumente für die strafrechtliche Verfolgung von Schwulen und Lesben.
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Uganda: US-Jesuiten gegen neues Gesetz
Die Verantwortlichen der US-Jesuitenzeitschrift „America“ wenden sich gegen das neue Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda. In einem Offenen Brief kritisieren sie die letzten Montag von Präsident Yoweri Museweni unterzeichnete Verfügung, die für Homosexuelle Gefängnisstrafen vorsieht. „Als Christen sind wir besorgt über diese Angriffe auf die menschliche Würde“, so die US-Jesuiten. Sie verweisen auf den katholischen Weltkatechismus, der zu Respekt und Verständnis für Homosexuelle aufrufe. Der klare Einsatz der katholischen Kirche für die traditionelle Ehe müsse einhergehen mit einem genauso klaren Bekenntnis zu Menschenrechten von homosexuellen oder lesbischen Menschen. Auch der südafrikanische anglikanische Erzbischof Desmond Tutu hat das ugandische Gesetz kritisiert.
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Schriftstellerinnen aus Nigeria kritisieren Anti-Homo-Gesetz aus Uganda als 'unafrikanisch'
'Afrika steht für Toleranz'
In Uganda wird die drastische Verschärfung der Gesetze gegen Lesben
und Schwule gerne damit verteidigt, Homosexualität sei „unafrikanisch“
und erst durch die Kolonialherren auf den Kontinent gebracht worden.
Doch dem widersprechen nun zwei nigerianische Schriftstellerinnen.
So schreibt Chimamanda Ngozi Adichie in einem Text für die
nigerianische Zeitung „Scoop“, nicht Homosexualität sei „unafrikanisch“,
sondern Ugandas Gesetz dagegen. Es widerspreche den „Werten der
Toleranz und des ‚leben und leben lassen‘“, für das Afrika ihrer Meinung
nach stehe.
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