Freitag, 7. März 2014

Ein Homosexueller auf Heimatsuche

Beleidigt, eingesperrt oder misshandelt: In manchen Ländern kann der Alltag für Homosexuelle zum Spießrutenlauf werden. Doch was passiert, wenn sie aus ihrer Heimat fliehen? Ein Erfahrungsbericht. 
Von Holger Vieth

Drei Tage Dunkelheit. Shahin (Name geändert) sitzt eingepfercht auf der Ladefläche eines Lastwagens. Er könnte inzwischen überall sein: In der Türkei, in Griechenland oder vielleicht schon am Ziel seiner langen Reise, in England. An dem Ort, an den ihn der Mann verfrachten will, dem er sein letztes Erspartes gab. Für den er sogar sein Auto verkaufte.
Doch Shahin erträgt die Tortur, immer in der Angst entdeckt zu werden. Als Proviant hat er nur das Nötigste dabei: Ein paar Kekse und eine Flasche Cola. Er will einfach nur weg. Fort aus seinem Heimatland, dem Iran, in dem er als Schwuler im besten Fall als krank gilt, im Normalfall als Aussätziger.

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