Der Kolonialismus ist schuld, sagt das Kind
Der Westen hat Afrika homosexuell gemacht, sagen die einen. Nein, homophob, die anderen. Also was jetzt?
Von Anne-Catherine Simon (Die Presse)
Wenn es um die Diskriminierung Homosexueller in Afrika geht, zeigt man sich neuerdings als wohlinformiert, wenn man einwirft, dass erst der Westen die Afrikaner homophob gemacht habe. Wie es dieser Tage die aus Kamerun stammende Kunstkuratorin Koyo Kouoh tat: Die Homophobie „gehört zu den Folgen des Kolonialismus“.
Ohne diesen also keine Gefängnisstrafen, Peitschenhiebe (gemäß der
Scharia), kein Verprügeltwerden auf der Straße, Diskriminierung jeder
Art, wie sie in einigen Ländern an der Tagesordnung ist. Warum? Weil,
heißt es, britische und französische Kolonialgesetze erst Strafen gegen
Homosexualität eingeführt hätten.
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