Die
Kirche wehrt sich gegen die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ im
Unterricht. Dass sie da überhaupt was zu suchen hat, bezweifeln
Kritiker.
Ein Rauswurf
der Kirche aus den Schulen „wäre Intoleranz in umgekehrter Richtung.
Ansichten, die nicht passen, werden hinausgeworfen. Das ist bequem, aber
wäre falsch“, warnt der ehemalige Vizepräsident des Deutschen
Bundestags, Wolfgang Thierse. „Was soll an die Stelle der Kirchen
treten? Die Schule nur noch ein Ort für Atheisten, Agnostiker,
Säkularisten?“ fragt er.
Hintergrund der Debatte ist der Streit um den
neuen Bildungsplan des Landes Baden-Württemberg, der im Jahr 2015 in
Kraft treten soll. Das Arbeitspapier sieht vor, die „Akzeptanz sexueller
Vielfalt“ in den Schulen stärker zu vermitteln. Dagegen laufen
konservative Kreise und Kirchen Sturm. In einer gemeinsamen
Stellungnahme der zwei evangelischen Landeskirchen und der zwei
katholischen Diözesen in Baden-Württemberg ist zu lesen: „Jeder Form der
Funktionalisierung, Instrumentalisierung, Ideologisierung und
Indoktrination gilt es zu wehren. Dies gilt nicht zuletzt im sensiblen
Bereich der sexuellen Identität und damit verbundener persönlicher und
familiärer Lebensentwürfe“.
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