Eine königliche Unterschrift löst in Grossbritannien eine Flut von
Kommentaren aus. Elizabeth II. hat über Weihnachten die Begnadigung des
legendären Nazicode-Knackers Alan Turing unterzeichnet. Er wurde 1952
wegen seiner Homosexualität verurteilt. Doch die Begnadigung macht nicht
allen Freude.
Sie sind keine Schwulenhasser. Im Gegenteil. Die Kritiker, die in
Internetforen und Kommentarspalten gegen Alan Turings Begnadigung
anschreiben, gönnen ihm die posthume Wiedergutmachung. Aber sie wünschen
dasselbe auch jenen weiteren 75‘000 Männern, die in Grossbritannien
seit 1885 bis in die späten 1960er-Jahre wegen des Verbots der
Homosexualität verurteilt wurden. Kritisiert wird also nicht, dass Alan
Turing begnadigt wurde. Für Unmut sorgt vielmehr, dass Turing bis heute
das einzige homosexuelle Opfer des «Act 1885» ist, dem dies vergönnt
ist. Es ist dies jenes Gesetz, das auch Oscar Wilde ins Gefängnis
brachte.
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