Sonntag, 22. Dezember 2013

Der Spieleverderber ist Putin selbst

Putins Gnadenakte bedeuten nicht, dass russische Journalisten und Demonstranten fortan Meinungsfreiheit genießen oder Homosexuelle weniger diffamiert werden.

Friedensengel Wladimir Putin hat kurz vor Weihnachten seinen schärfsten Widersacher Michail Chodorkowski begnadigt. Aus humanitären Gründen? Wohl kaum. Viel eher in Panik, bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi allein in der Ehrenloge zu sitzen.
Mit rund 40 Milliarden Euro versucht Russlands Präsident in Sotschi den vermutlich teuersten Werbespot der Geschichte zu drehen. Ins schmeichelhafte Licht gerückt werden soll er selbst: Zoom auf Muskelspiele aller Art. Kameraeinstellungen, die die geschrumpfte Supermacht größer erscheinen lassen, als sie ist. Unliebsame Störfaktoren wie Menschenrechte und Demokratiedefizite sollen ausgespart, die Zuschauer dafür mit gigantisch-gelungenen Winterspielen in einem Badekurort am Schwarzen Meer geblendet werden. Selbst das subtropische, für das Vorkommen von Skipisten eher ungünstige Klima hielt den Kremlchef nicht von seinem ehrgeizigen Plan ab.

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