Dienstag, 22. Oktober 2013

Radio Stimme Russlands

Kommentar Andy

Das man von staatstreuen Sendern wie der Stimme Russlands keine unabhängige Berichterstattung erwarten kann, ist eigentlich jeden Menschen klar. Immerhin gibt es auch in Deutschland Medien wie bsw. der Springer-Presse die man besser komplett ignoriert. Dennoch möchte ich diesen Bericht nicht einfach so stehen lassen und ihn etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Gays: politisch korrekt, aber schädlich für die psychische Gesundheit 


STIMME RUSSLANDS Einige Studien amerikanischer Forscher beweisen, dass Homosexuelle in einem viel größeren Maße für psychische Krankheiten und Nervenkrankheiten anfällig sind.
Homosexuell – kann man stolz darauf sein? Liberale Politiker und Experten, d.h. die regierende europäische Elite, meinen definitiv „ja“. Guido Westerwelle, Klaus Wowereit und andere machen keinen Hehl aus ihrer sexuellen Orientierung. Aber trotz alledem fühlen sich Homosexuelle auch in Europa beziehungsweise in Deutschland nicht sicher. Die in Europa aufgedrängte Toleranz gegenüber den Homosexuellen stößt auf gewissen Widerstand auch seitens der eigenen Bevölkerung. Zur Fragwürdigkeit der heutigen europäischen Politik hinsichtlich der sexuellen Minderheiten tragen auch die letzten Studien amerikanischer Wissenschaftler bei, dass Homosexualität der geistlichen und psychischen Gesundheit der Menschen, vor allem Kindern, Schaden zufüge.
 

Kommentar Andy
  
Wir alle wissen, Russland ist kein Land wie jedes andere. So will uns doch derzeit die russische Regierung zusammen mit dem gesamten russischen Parlament weißmachen, dass in Russland die Uhren anders laufen, das man dort ohnehin kaum Schwule und Lesben hat und wenn, dann müsste man die gesamte Gesellschaft vor ihnen schützen. Und in Sachen Homophobie fehlt in Russland tatsächlich keine einzige Stimme, von den Ultra-Rechts-Nationalen bis zu den Stalisten-Kommunisten - wenn es um Schwulenhatz geht sind sich in Russland offenbar alle Politiker einig. Nun könnte es ja aber sein, dass gerade Menschen russischer Abstammung hier in Deutschland dies vielleicht nicht ganz so einfach hinnehmen möchten. Und genau für diese Personen möchte man gerne den Anschein erwecken, Russlands Handeln stünde im Einklang mit fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Da müssen denn auch schon mal angebliche Wissenschaftler des Erzfeindes USA herhalten, wenn es der eigenen homophoben Argumentation ins Konzept passt.

Allerdings ist der Satz "amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden" inzwischen für viele Menschen in den letzten Jahren schon zu einen Running Gag geworden. Weiß man doch, dass es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ohnehin nur auf den Geldgeber einer Studie ankommt. Mit genügend finanziellen Mitteln lässt sich in den USA selbst das absolut Unmögliche "wissenschaftlich" beweisen. Immer wenn es in irgend einen Teil der Erde um irgendwelche obskuren Zusammenhänge geht, werden amerikanische Wissenschaftler herangezogen. Nun ist die Geschichte der Sexualforschung ja inzwischen weit über 150 Jahre alt. Man hätte gewiss viele bekannte Wissenschaftler zitieren können. Angefangen von Karl Heinrich Ulrichs über Sigmund Freund bis Magnus Hirschfeld. Aber nein, man hat es vorgezogen auf einer amerikanischen Studie von sage und schreibe 248 Personen zu verweisen. Kein einziger seriöser Wissenschaftler wird eine solche Studie ernsthaft anerkennen. 

Betrachten wir doch einfach mal einige andere Beispiele. So wird die Hälfte aller heterosexuellen Eheschließungen in Deutschland innerhalb von 7 Jahren wieder geschieden.  Und was sagt das nun aus? Der logische Schluß wäre doch wohl, dass Hetero-Ehen bei vielen Menschen einfach nicht funktionieren. Ein weiteres Beispiel: 2,5 Millionen Menschen sind allein in Deutschland alkoholabhänig. In Russland dürfte der Prozentsatz noch um ein vielfaches höher liegen. Mehr als 200.000 Menschen sind in Deutschland in hohen Grad drogenabhängig. Die weitaus überwiegende Anzahl davon sind Heterosexuelle. Kann man daraus etwa Rückschlüsse ziehen und daraus ableiten wie gesund oder ungesund eine sexuelle Orientierung für einen Menschen ist? Ich meine, man muss sich das wirklich einmal richtig vor Augen halten. Nicht etwa die wirklich dramatisch homophoben gesellschaftlichen Verhältnissen in Russland die gerade für viele junge Lesben und Schwule ein großes Problem darstellen sind es wegen dem man sich Gedanken macht. Nein, Homosexualität wird mal eben selbst zum Auslöser für psychische Krankheiten gemacht. Nun ja, in Russland verwechselt man ja gerne mal Ursache und Wirkung miteinander.

Auch der Umstand, dass angeblich 88 Prozent der Bevölkerung das russische Anti-Homosexuellen Gesetz unterstützen zeigt meines Erachtens eigentlich eher, wie furchtbar schlecht es um den Bildungsstand russischer Bürger bestellt ist und wie wenig bis überhaupt nicht in Russland Bildung und Informationen über das Internet funktioniert.

Im letzten Absatz kann man dann endlich einen Hinweis darauf finden, worum es eigentlich geht. Russland gegen den bösen Westen. Aber auch hier stellt man erfreut fest, dass "laut Meinungsumfragen Homosexualität und Gleichstellung der Homosexuellen auch in Europa immer noch umstritten bleiben". Nun ja, 2.000 Jahre christlich geprägte Homophobie die sich quer durch alle Bevölkerungsschichten, Länder und Epochen zieht lassen sich halt nicht so einfach von einen Tag zu anderen hinwegwischen. Aber im Gegensatz zu Russland kann man in Westeuropa wenigsten ungestraft und vor allen offen und ohne einschränkende Gesetze darüber diskutieren. Und schämen , schämen müssen sich allenfalls russiche Bürger für ihre Politiker und ihre menschenverachtende, faschistoiden Ansichten aber keinesfalls die deutsche Bundeskanzlerin für einen schwulen Außenminister und Vizekanzler. Denn egal wie umstritten die politischen Äusserungen von Guido Westerwelle auch sein mögen. Es gehört schon eine Menge dazu, als homosexueller Mann seine politische Laufbahn ausgerechnet in der konservativen FDP zu suchen und trotz allen diesen Status zu erreichen.

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