Ein Kunstprojekt sorgt für Ärger. Seit Donnerstag hat ein niederländischer Künstler am Heinrichplatz in Kreuzberg einen verglasten Container aufgestellt. In dem chattet er mit schwulen Männern über die in der Szene weit verbreitete Dating-App Grindr. Auf einer LED-Wand hinter ihm können Passanten die Kommunikation mitverfolgen: Alle Gespräche, die Profilnamen – sie sehen sogar die Profilfotos der Männer. Die Bilder waren zunächst kaum verfremdet und in Negativfarben zu sehen.
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Kommentar Andy
Meine Kritik beginnt bereits bei der Überschrift, denn eigentlich haben "Schwule" damit rein gar nichts zu tun sondern allenfalls Internetuser. Ob es sich nun um Schwule, Bi- oder vielleicht doch Heterosexuelle handelt mag man vielleicht mutmaßen. Eine besondere Rolle spielt es hingegen nicht.
Das diese Aktion völlig daneben ist, ich denke, darauf muss man nicht extra hinweisen. Denn das Datenschutzgesetz betrifft nun einmal nicht nur Unternehmen und Organisationen sondern auch jeden einzelnen Bürger privat. Außerdem ist mir ehrlich gesagt der Beweggrund nicht ganz klar.
Zitat:Also ich sehe das ganz anders. Vertrauen im Internet? Natürlich gibt es auch die typische Vertrauenseeligkeit mancher Jugendliche, ganz klar. Aber es gibt auch genügend anderer Beispiele. Bei Onlineplattformen wie bsw. Planetromeo hat mehr als zwei Drittel der angemeldeten User kaum etwas Persönliches über sich im Profil stehen. Und mehr als Hälfte aller User haben kein aussagekräftiges Bild von sich. Vertrauen im Internet würde für mich irgendwie doch anders aussehen.
"Cornelius Puschke sagte, „der Künstler möchte einen Raum zum Nachdenken darüber schaffen, wie wir uns geben, wenn wir online sind. Warum vertrauen wir jemandem über Grindr mehr als einer Person auf dem Heinrichplatz?“
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