Dienstag, 4. Februar 2014

Schwäbische Zeitung: Der Riss ist sichtbar

Ravensburg (ots) - Natürlich sind die Ängste vieler Eltern krude und undifferenziert: Auch künftig werden die Kleinen in Baden-Württembergs Kindergärten nicht zur Homosexualität erzogen und in Grundschulen nicht zwangssexualisiert. Viele Bedenken sind sachlich nicht begründbar: Denn noch geht es nur um ein unausgegorenes Arbeitspapier zu einem noch auszuarbeitenden Bildungsplan, an dem noch Hunderte Menschen mitschreiben werden. Und die durch und durch reaktionäre Blut-Boden-Familienschutz-Rhetorik mancher Kritiker lässt frösteln.

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Kommentar Andy

An und für sich ja ein guter Artikel. Mir ist allerdings völlig schleierhaft welche Lehren die Poltik aus der ganzen Angelegenheit ziehen soll. Ich meine, was macht man wenn die Unwissenheit mancher Bürger derart groß ist, dass es einen aufgeklärten Menschen glatt die Sprache verschlagen kann, sie aber trotz gravierender Bildungslücken ihre merkwürdigen Auffassung in Bezug auf die sexuelle Orientierung, als unumstößliche Wahrheit durchsetzen möchten. Immer wieder hört man von diesen Leuten den Ruf nach Meinungsfreiheit und Basisdemokratie. Ist es wirklich so einfach? Wie stellen diese Leute sich das eigentlich vor.



Im Grunde genommen soll doch bitte alles beim Alten bleiben und 5 bis 10 Prozent der schwulen oder lesbischen Jugendlichen wachsen weiterhin wie unzählige Generationen davon mit Unwissenheit, religiösen Wahnvorstellungen und Vorurteilen auf, werden gemobbt, diskriminiert und ausgegrenzt. Und warum das Ganze? Weil einige Hinterwälder aus vergangenen Zeiten des Hasses und der Bevormundung nichts gelernt haben und sich stattdessen die geistige Moral einer Konrad Adenauer Ära zuückwünschen? 

Und seien wir doch mal ehrlich. Die Sorgen dieser Leute sind nicht nur etwas diffus und ihre Argumente sind auch nicht nur hanebüchen. Nein, meines Erachtens haben die einfach einen kompletten Vollschuß. Denn wer glaubt heutzutage eigentlich noch, dass Homosexualität eine Frage der Erziehung ist? Ok. ich sollte die Frage anders formulieren. Wer außer Russland glaubt heutzutage noch an solchen Unsinn? Wobei man im Fall Russlands als Entschuldigung ja zumindest mehr als 60 Jahre stalinistische Diktatur anführen kann. Wie soll denn eine vernünftige Diskussion aller beteiligten Seiten zustande kommen, wenn man derartige dumm-peinliche Vorstellungen von der sexuellen Orientierung im Hinterkopf hat. Für mich wäre dies das Gleiche, als ob man mit jemand eine ersthafte Diskussion führen sollte, wie Gefährlich es doch für Menschen ist an den Rand der Erde zu gelangen, da man auf Grund der Beschaffenheit der Erde als Scheibe sehr leicht hinunterfallen könnte. Sorry, aber es gibt nunmal Dinge auf der Welt, die einfach so sind wie sie sind. Da kann es keine verschiedene Meinungen geben. Zumindest nicht, nach den Grundsätzen der wissenschaftlichen Beweisführung sowie den Grundsätzen einer ordentlichen Streitkultur.

Ganz ehrlich, ich unterhalte mich wirklich gerne mit Menschen, auch über Themen wie Homosexualität. Und ich weiß das das eigentliche Problem bei vielen Menschen die Unwissenheit ist. Aber wenn Menschen partout nicht bereit sind, sich wenigstens für andere Sichtweisen zu interessieren ist jeglicher Versuch der Verständigung zum Scheitern verurteilt.


 











 

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