Die Debatte zur Homosexualität verrät, wie dünn der Firnis der sich
liberal wähnenden Gesellschaft ist. Es geht um die Deutungshoheit über
die gesellschaftliche Normalität. Ein Kommentar.
Ohne das Outing des Ex-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger wäre der
Bildungsplanung des baden-württembergischen Kultusministeriums
vermutlich nur geringe Aufmerksamkeit zuteil geworden. Das Wissen über
„sexuelle Vielfalt“ soll dort im Schulunterricht verankert werden. Nicht
als eigenes Fach, sondern als fächerübergreifend zu vermittelnder
Aspekt. Es droht also keine sexuelle Revolution aus dem Schwäbischen,
eher wurde hier der Versuch auf den Weg gebracht, den Schulunterricht an
den Fortgang der sexualwissenschaftlichen Entwicklung anzupassen. Die
Proteste gegen die pädagogische Aktualisierung fanden zunächst kaum
größere Beachtung. Die Online-Petition eines Lehrers aus dem Schwarzwald
gegen die „Ideologie des Regenbogens“ wurde vielmehr als Randnotiz
einer reaktionären Aufmüpfigkeit gegen eine weithin durchgesetzte
aufklärerische Vernunft wahrgenommen.
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